Wo Sport Spaß macht…
Es war eine fröhliche Veranstaltung: In der Peter Bäumges-Halle feierte der TV Schiefbahn am Sonntag sein 125-jähriges Bestehen. Ralf Weitz, der den Verein zwölf Jahre als 1. Vorsitzender geleitet hatte, führte rund 80 Gäste – darunter Vertreter der Stadt Willich und anderer Vereine aus Schiefbahn – durch ein Programm mit Reden und spanischen Gitarrenklängen von Manuel Sanchez Riera. In einem kurzen Abriss beleuchtete er die Vereinsgeschichte, die 1899 in der frühen Phase der Industrialisierung zu Zeiten des deutschen Kaiserreichs begonnen hatte. Zu dieser Zeit sei in Deutschland das Vereinsgeschehen aufgeblüht, vom Sportverein bis zur Kaninchenzucht, erinnerte er.
70 – 60 – 50 – diese Zahlen markierten eine besondere Ehrung: Stefan Biermanski, der 2024 seinen 70. Geburtstag feiert, ist 60 Jahre Vereinsmitglied und 50 Jahre ehrenamtlicher Übungsleiter Turnen. Mit Andrea Drzezewieki (Vizepräsidentin Schule, Verband und Verein im Rheinischen Turnerbund RTB) überreichte Weitz ihm die Verband-Ehrennadel in Silber des RTB und ernannte ihn gemäß Vereinsbrauch zum Ehrenmitglied. Beides würdigten die Gäste mit langanhaltendem Beifall. Zu den Gratulanten gehörten zudem Angelika Feller (Vorsitzende Kreissportbund Viersen) und Uwe Wessel (Vorsitzender Gladbacher Turngau). Die Ansprachen der Gastredner abwechslungsreich. Der langjährige Vorsitzende Peter Bäumges meinte, der Verein habe „eine sportlich blühende Heimat für die Ortschaft geschaffen“. Bürgermeister Christian Pakusch erinnerte sich, dass er als Fünfjähriger zum Schwimmunterricht bei Albert Pierkes geschickt worden sei, „ich habe im Lehrschwimmbecken Schwimmen gelernt“. Danach sei es für ihn zum Geräte- und Bodenturnen bei Biermanski gegangen, kürzlich habe seine Mutter sein damaliges Leibchen gefunden… Pakusch lobte die Arbeit des Vorstandes, der mit 3000 Vereinsmitgliedern ein „größeres mittelständisches Unternehmen“ führe. Guido Görtz (MdL Kreis Viersen) würdigte den Wert des Sports für die Gemeinschaft, „wo Sportschuhe geschnürt werden, werden keine Springerstiefel geschnürt“. Sehr persönlich beleuchtete Andreas Winkler (SPD) das Thema Sport aus Sicht der eigenen Familie: Er habe erlebt, wie der Sport seine Frau nach einem schweren Unglück ins Leben zurück und bis zu den Invictus Games Düsseldorf 2023 geführt hat. Claudia Poetsch (Grüne) beleuchtete den Aspekt, wie Frauen sich um 1900 einen Platz im Sport erkämpft hätten und „ich finde heute viele engagierte Frauen im Verein“. Besonders für sie waren die Angebote, die in den „integrativen Gruppen“ für Kinder mit und ohne Behinderungen gemacht werden.
Sie haben den TV Schiefbahn als Vorsitzende durch mehr als 50 Jahre geführt: Klaus Bamberg (2001-2012), Ralf Weitz (2012-2024), Michael Pfeiffer (ab 2024), Peter Bäumges (1975-2001).