Sensationelles Comeback der Hohlstein-Sisters
Sensationelles Comeback der Hohlstein-Sisters
Fast vier Jahre nach ihrem letzten Wettkampf, dem Gewinn des Masters-Weltmeister-Titels im Duett in Süd-Korea 2019, gelang den „Synchro-Schwestern“ Birte Hohlstein-Janssen und Silke Hohlstein-Terwesten nun bei den Brussel Open in Belgien ein grandioses Comeback.
Diese vergangenen vier Jahre waren erst geprägt durch die Corona-Pandemie, den damit verbundenen langen Schwimmbad-Schließungen mit Trainingsverbot und dann durch mehrere schwere Erkrankungen beider Aktiven, die Training in dieser langen Zeit absolut unmöglich machten und immer größere Zweifel an ein Weitermachen bzw. Comeback gesät haben.
Aber auch der Vereinswechsel im Februar 2020 vom aufgelösten SV Willich hin zum TV Schiefbahn 1899 e.V., wo nicht nur die beiden eine neue Heimat gefunden haben, sondern auch zwischenzeitlich wieder ein ganzes Synchro-Team im Alter von 6-70 Jahren aufgebaut haben, fiel in diese schwierige Zeit.
Da beide Schwimmerinnen endlich auch den neuen Verein international vertreten wollten und ein Aufgeben dann doch nicht infrage kam, nahmen sie vor Ostern im Duett an den Brussel Open teil, wo 57 Vereine mit über 400 Aktiven aus 9 Nationen für ein Rekordmeldeergebnis gesorgt hatten.
Schon vor dem 1. Auftritt, der technischen Kür, gab es sehr emotionale Momente am Beckenrand, weil sie von ihren internationalen Weggefährten mit einem großen Hallo begrüßt wurden und sich alle sehr gefreut haben, dass die Schwestern, die beide zudem als einzige europäischen Masters Synchros in der International Masters Swimming Hall of Fame in den USA aufgenommen sind, doch endlich wieder an den Start gehen können.
Zusätzlich wurden sie kurz vor ihrem Start von Birtes Tochter Sascha (Luzie) überrascht, die mit ihrem Vater extra den langen Weg nach Brüssel auf sich genommen hat, um die zwei sowohl am Beckenrand als auch mental zu unterstützen. Sie hatte auch im Vorfeld als „Trainerin“ am Beckenrand fungiert.
Obwohl man Birte Und Silke die Nervosität und die (v.a. konditionellen) Defizite in den Küren noch ansehen konnte, gelang das Unfassbare. Auch wenn die direkte Konkurrenz aus Frankreich und der Schweiz viel jünger und trainierter war, gewannen sie mit großem Vorsprung den Titel im Duett in der AK 50-59 durch ihre starke Synchronität und die tollen Choreografien und konnten somit unter Tränen die 1.Goldmedaille für ihren neuen Verein mit nach Hause bringen.
Leider steht mit der ersatzlosen Schließung des Variobades wegen Reparatur von August 2023-Januar 2024 wieder eine riesige Hürde vor den beiden, was einen kontinuierlichen Trainingsaufbau komplett verhindert!
Denn es ist trotz intensivster Bemühungen durch die Vereinsleitung des TV Schiefbahn nicht möglich, für diese sehr lange Zeit eine Alternative für das Training im Variobad zu finden. Ohne Wassertraining ist logischerweise aber Synchronschwimmen nicht möglich. Das trifft nicht nur die beiden Ausnahme- und Vorzeigesportlerinnen, sondern die ganze Synchro-Gruppe, was sehr schade ist, weil man so eine lange Zeit ohne Training im Wasser leider nicht kompensieren kann!
Dadurch ist eine langfristige Planung und entsprechende Vorbereitung für das kommende Jahr, wo u.a. sowohl Masters-Europa-, als auch Weltmeisterschaften auf dem Plan stehen, so gut wie nicht möglich.
Da Silke und Birte die hohen Kosten für die Reisen incl. Hotel, Flug, Essen und Teilnahme an ihren Wettkämpfen komplett selber finanzieren müssen, machen so hohe Ausgaben natürlich leider nur Sinn, wenn sie dann auch in bestmöglicher Verfassung und gut vorbereitet teilnehmen könnten.